In der «WünschBar» wird die Kraft einer lebendigen und solidarischen Nachbarschaft zelebriert – mit Musik, Show, Essen und Trinken. Wünschen und schenken, ob Steuerhilfe oder Kochrezept. Das Quartierformat «WünschBar» fördert Begegnung und Unterstützung. «Zusammenhalt ist nicht das Gegenteil von Freiheit, sondern ermöglicht diese erst», sagen die Ideengebenden.

Simon Kiener möchte die Menschen in Workshops Comics mit Geschichten aus ihrem Leben zeichnen lassen – und sie über diese Geschichten miteinander verbinden. «Meine Idee soll helfen, uns wieder mehr füreinander zu interessieren», sagt er. Comics seien ein niederschwelliges Ausdrucksmittel, das durch seine Einfachheit in breiten Bevölkerungsschichten geschätzt werde.

Demokratische Strukturen geraten weltweit unter Druck. Mit ihrer Idee «Demokratie-Fitness» möchten die Ideengebenden die Menschen fit machen für die Demokratie. Sie sagen: «Genau wie Muskeln, muss auch Demokratie trainiert werden.» Andere Perspektiven verstehen, respektvoll debattieren, Lösungen finden – in Trainings werden wichtige demokratische Fähigkeiten geschult.

Sachen aus dem Keller und Estrich holen, die man nicht mehr braucht – und anderen Menschen damit Freude bereiten. Das ist einer der Gedanken, die Esther Christens Idee zu Grunde liegen. Mit einem «Vide grenier» in Berns Strassen möchte sie aber noch mehr bewirken: schöne Begegnungen ermöglichen und die Menschen dazu anregen, Sorge zu ihrer Umwelt zu tragen.

Die Menschen sollen mehr zusammen spielen, finden Nadine Kilcher und Andrea Vaterlaus Marty. Auf öffentlichen Plätzen möchten sie Spielabende organisieren. Die Idee ist klar: Menschen verbinden, Spontanität und Offenheit fördern. Und ja: Gewinnen ist sekundär. Die Spielabende sind einfach umzusetzen, frei nach dem Motto: «Minimale Ressourcen, maximaler Spass.»

Von Einsamkeit sind nicht nur ältere, sondern auch jüngere Menschen betroffen. «Die virtuelle Welt entfernt die Jugendlichen von der realen Welt», sagt Mario Sgarrella. Mit dem jährlichen Handy-freien Tag im Kanton Bern möchte er bewirken, dass Jugendliche und junge Eltern wieder ein stärkeres Gefühl für echte Begegnung, Entschleunigung und Eigenaktivität entwickeln.

In der analogen Sprachbox «I’m your neighbour» können Bewohnende eines Quartiers Ideen, Fähigkeiten und Bedürfnisse deponieren – und werden von den Ideengebenden an passende Personen vermittelt. «Im Austausch zu sein und gemeinsam zu handeln, ist unabdingbar für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft», finden sie.

Oft spielen und sprechen nur diejenigen Menschen zusammen, die sich bereits kennen – diese Erkenntnis hat die Ideengebenden zur Idee «Draussen Spiele verbinden» geführt. Ziel ist, dass auf öffentlichen Plätzen vermehrt Menschen zusammen spielen, die sich eben nicht kennen, dass neue Bekanntschaften entstehen zwischen Generationen, sozialen Schichten und Kulturen.

In der «Show für Holligen» treffen sie sich: die Nachbarinnen und Nachbarn aus dem Quartier Holligen mit ihren unterschiedlichen Sprachen, Ideen, Stilen und Identitäten. Gemeinsam verbringen sie einen spassigen Abend, zeigen, was Nachbarschaft kann, bauen Vorurteile und Barrieren ab. Ort des Geschehens ist das DOCK8, ein inklusives Restaurant ohne Konsumationszwang.

Verborgene Talente der Menschen sichtbar machen – mit dieser Idee wollen Nicole Huwyler und Tania Brügger Marquez der Einsamkeit und Anonymität vieler Menschen entgegenwirken. «Jeder und jede hat ein Talent, eine Begabung», finden sie. Die Talente werden in einem digitalen Museum präsentiert, an Themenabenden können sich die Menschen «in echt» begegnen.

Hannes Boss lebt in zwei Welten: im ländlichen Milieu am Napf und in der progressiv-queeren Kulturszene in Bern. «Beide kennen sich nicht, hegen aber gegeneinander Vorurteile», sagt er. Mit seiner Idee möchte Hannes Boss Menschen auf die gleiche Tanzbühne bringen, um so den gesellschaftlichen Gräben entgegenzuwirken, ein Wir-Gefühl und gegenseitigen Respekt zu schaffen.

Gemeinsames Lernen stärkt die Gemeinschaft – dieser Gedanke liegt der Idee des Vereins Urbanes Dorf Webergut Zollikofen zugrunde. Alle Menschen wissen und können etwas und können es auch weitergeben. So entsteht aus einer anonymen Nachbarschaft eine lebendige Gemeinschaft, in der das alltägliche, oft übersehene Wissen geteilt wird.

Was tun, wenn es Menschen mit Hilfebedarf nicht gelingt, Angebote zur Unterstützung und sozialen Teilhabe zu nutzen? Hier setzt die Idee von Yumi Bieri und Nora Moor an: Vertrauenspersonen sollen diese Menschen begleiten und unterstützen. Die Lösungen und Werkzeuge zur Umsetzung der Idee werden in einem partizipativen Prozess entwickelt.

«Ich bin überzeugt, dass sich ein Grossteil des sozialen Zusammenhalts in der unmittelbaren Nähe abspielt», sagt Héléna Brendow. Eine zentrale Bedeutung kommt dabei lokalen Verbänden wie Dorfclubs oder Quartiervereinen zu. Die Ideengeberin möchte diese Verbände mit einer Vereinsmesse besser sichtbar machen und ihnen ermöglichen, neue Kontakte zu knüpfen.