In Biel und Umgebung existieren diverse Angebote zur Unterstützung und sozialen Teilhabe. Dennoch gelingt es nicht allen Menschen mit Hilfebedarf, diese Angebote zu nutzen: Soziale Isolation und der erschwerte Zugang zu den Angeboten sind ein Problem. Die Ideengeberinnen möchten deshalb in einem partizipativen Prozess Lösungen entwickeln, die den Menschen mit Hilfebedarf den Zugang zu bestehenden Angeboten erleichtern. Der Fokus liegt dabei auf älteren Menschen und Menschen mit Migrationshintergrund. Informelle Vertrauenspersonen sollen die Menschen mit Hilfebedarf begleiten und unterstützen. Diese Vertrauenspersonen können Menschen an alltäglichen Orten sein (z.B. Servicepersonal, Verkaufspersonal, Physiotherapeutin, Hauswart, Nachbarin) oder Freiwillige an Begegnungsorten (z.B. Kirche, Haus pour Bienne, Gassenküche, QuartierInfos). Wichtig ist, die Vertrauenspersonen in ihrer Rolle zu stärken und zu entlasten. Ihr Beitrag für die Gemeinschaft soll gewürdigt werden.
Beschreibt euch in drei Worten.
Experimentierfreudig, vernetzend, inklusiv.
Was ist euer Lebensmotto?
Gemeinsam gestalten wir die Zukunft – durch Partizipation und Vernetzung.
Welche Veränderung möchtet ihr mit eurer Idee in der Gesellschaft bewirken?
Die Idee trägt dazu bei, den sozialen Zusammenhalt zu stärken und Gemeinschaften resilienter zu machen. Das Projekt soll Menschen dabei unterstützen, sich gegenseitig zu helfen, wodurch nachhaltige und tragfähige Netzwerke entstehen, die sich wiederum selber weiterentwickeln und stärken.
Was ist das Besondere an eurer Idee?
Die Umsetzung. Die Form der Lösungen und Werkzeuge wollen wir ergebnisoffen, partizipativ, zielgruppen- und berufsübergreifend entwickeln – in Zusammenarbeit mit den Menschen mit Hilfebedarf und den informellen Vertrauenspersonen.
Angenommen, ihr könntet auf einen Knopf drücken: Was würdet ihr ab sofort umsetzen, um den Gemeinsinn zu stärken?
Oh, da gäbe es einiges: bedingungsloses Grundeinkommen, mehr Wertschätzung für Care-Arbeit, Soziologieunterricht in der Schule, offene Grenzen, eine Umverteilung des Geldes zugunsten von Projekten, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt unterstützen – und eine Welt, in der die Hoffnung unsere Entscheidungen leitet, und nicht die Angst, die zu Ausgrenzung führt.
Was hält die Gesellschaft, eurer Meinung nach, im Innersten zusammen?
Solidarität und Empathie, Gemeinschaftsgefühl und Begeisterung.
Was macht einen Ort für euch zu einem guten Ort für Gemeinschaft?
Wenn der Ort zugänglich ist, offen für die Mitgestaltung durch Menschen mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen, ohne Konsumzwang und sicher für vulnerable Personen.
Welche Idee oder Erfahrung hat eure Sicht auf Gemeinschaft nachhaltig verändert?
Direkter Kontakt mit vulnerablen Menschen und Austausch auf Augenhöhe.
Welcher Gedanke gibt euch Hoffnung in herausfordernden gesellschaftlichen Zeiten?
Das Engagement und die Solidarität, die auf der ganzen Welt tagtäglich gelebt werden.
Welche Person aus dem echten Leben ist für euch ein Vorbild – und warum?
Es gibt mehrere. Das Gründungskollektiv des Haus pour Bienne, das sich für Menschenrechte und Nachhaltigkeit in der Region Biel einsetzt. Und vulnerable Personen, die sich mit ihren beschränkten Ressourcen gegenseitig unterstützen.
Wo seht ihr euch und eure Idee in 10 Jahren?
Die informellen Vertrauenspersonen sind in ihren Rollen gestärkt, ihre Rolle ist in vielen Organisationen und Betrieben etabliert. Und: Soziale Arbeit wird nicht nur von Sozialarbeitenden gemacht.
Was ist für euch «Glück» – hat das mit anderen zu tun?
Gelebte Solidarität, sich gemeinsam an kleinen Erfolgen freuen dürfen.