Unterstützung der lokalen Vereine

Ideenbeschrieb

Der gesellschaftliche Zusammenhalt spielt sich auf der lokalen Ebene ab – davon ist Ideengeberin Héléna Brendow überzeugt. Die Dorfclubs, Quartiervereine und Gruppen von Menschen, die sich in ihrer Freizeit zu einem bestimmten Zweck treffen, bilden eine wichtige Komponente des Sozialgefüges. Oftmals stossen diese kleinen Verbände aber auf dieselben Schwierigkeiten: sich bekannt machen, neue Mitmachende gewinnen, geeignete Räumlichkeiten finden. «Diese Verbände brauchen jetzt Unterstützung, um weiterhin zu bestehen», findet Héléna Brendow. Sie möchte deshalb Vereinsmessen organisieren, in Partnerschaft mit lokal etablierten Quartierorganisationen, Vereinen und Gemeinden. Denn im heutigen Kontext der Digitalisierung und des Wettbewerbs um Aufmerksamkeit ist gute Kommunikation komplex und kostenaufwändig. An einer lokal verankerten Veranstaltung hingegen treffen sich die Menschen im Hier und Jetzt, erleben ihr unmittelbares soziales und räumliches Umfeld. Eine Vereinsmesse macht kleine, lokale Verbände sichtbar und ermöglicht ihnen, neue Kontakte zu knüpfen und sich mit den Besuchenden auszutauschen. Zudem wird mit einer solchen Veranstaltung ihr Beitrag zum lokalen sozialen Gefüge gewürdigt.

12 Fragen an Héléna Brendow

Beschreibe dich in drei Worten.
Gelassen, Macherin, Blumenmuster

Was ist dein Lebensmotto? 
«Allein ist man schnell, gemeinsam kommt man weit» – ein afrikanisches Sprichwort.

Welche Veränderung möchtest du mit deiner Idee in der Gesellschaft bewirken?
Verankerung im unmittelbaren Umfeld, statt immer nur digital in die Ferne zu schauen. Lokale Kreativität und Kompetenzen sichtbar machen und fördern.

Was ist das Besondere an deiner Idee?
Ich bin überzeugt, dass sich ein Grossteil des sozialen Zusammenhalts in der unmittelbaren Nähe abspielt. Idealerweise ist meine Idee etwas, das von anderen Orten (Nachbarschaften, Quartieren, Dörfern) frei übernommen und angewendet werden kann.

Angenommen, du könntest auf einen Knopf drücken: Was würdest du ab sofort umsetzen, um den Gemeinsinn zu stärken? 
Den Menschen Zeit und Anreize geben, sich in ihre lokale Gemeinschaft einzubringen. Und das nicht nur, um über Probleme zu reden, sondern vor allem, um Initiative zu ergreifen.

Was hält die Gesellschaft, deiner Meinung nach, im Innersten zusammen?
Die Erkenntnis, dass wir uns gegenseitig zum Leben brauchen.

Was macht einen Ort für dich zu einem guten Ort für Gemeinschaft? 
Ein Ort, der Möglichkeiten eröffnet, ohne Konsumzwang.

Welche Idee oder Erfahrung hat deine Sicht auf Gemeinschaft nachhaltig verändert?
Soziale Angst. Dieser Begriff wird heute wahrscheinlich übermässig verwendet, er sagt aber etwas über unseren Zeitgeist aus. Wenn wir Angst vor der Kassierin haben, bedeutet das nichts Gutes.

Welcher Gedanke gibt dir Hoffnung in herausfordernden gesellschaftlichen Zeiten? 
Der Gedanke, dass wir immer etwas aus solchen Zeiten lernen können. Erst wenn wir etwas zu verlieren drohen, werden wir uns seines Werts richtig bewusst. Mit diesem Bewusstsein können wir richtig handeln.

Welche Person aus dem echten Leben ist für dich ein Vorbild – und warum?
Ich habe grossen Respekt vor Menschen, die ihre Fehler zugeben. Mir selbst fällt das nicht immer leicht.

Wo siehst du dich und deine Idee in 10 Jahren?
In einer Gemeinschaft, in der untereinander geteilt und zusammen innovativ gehandelt wird. Hoffentlich braucht es meine Idee nicht mehr in zehn Jahren. Denn dann werden alle sich des Werts ihres unmittelbaren sozialen Kreises bewusst sein.

Was ist für dich persönlich «Glück» – hat das mit anderen zu tun? 
Glück ist in den tausenden kleinen Momenten des Alltags zu suchen. Ein gutes Gespräch oder eine gemeinsame Mahlzeit gehören dazu.