Eine Show für Holligen

Ideenbeschrieb

Menschen zusammenbringen, die normalerweise wenig miteinander in Kontakt stehen – das ist die Vision hinter dem neuen Format, das im DOCK8 entstehen soll. Das DOCK8 ist ein inklusives Restaurant ohne Konsumationszwang. Es lädt zum Verweilen, Essen und Teilhaben, bietet Kultur und niederschwellige Beratungsangebote an. Rund um dieses besondere Restaurant leben auf engem Raum Menschen mit unterschiedlichsten Rahmenbedingungen: Armutsbetroffene sind Nachbarinnen und Nachbarn von Privilegierten, Menschen mit unterschiedlichen Sprachen, Ideen, Stilen und Identitäten teilen sich das Quartier «Holligen». In der «Show für Holligen» finden sie alle ihren Platz, erleben einen spassigen Abend und kommen miteinander ins Gespräch. Von Quiz bis Mini-Playback, von Poetryslam bis traditionellem Tanz zeigt diese bunte Nahbarschaft, was sie kann, und entwickelt eine gemeinsame Identität, die da lautet: «Wir sind Holligen: Wir sind verschieden, aber wir kennen einander, und gemeinsam gestalten wir eine Nachbarschaft für alle.» Mit dieser Massnahme schaffen die Ideengebenden eine einladende und unterstützende Umgebung, fördern den Austausch, helfen Barrieren abzubauen und verschaffen Zugang zu neuen Perspektiven und informellen Hilfeleistungen.

12 Fragen an Andrea Meier & Nicole Wehinger

Beschreibt euch in drei Worten.
Neugierig, organisiert, vernetzt.

Was ist euer Lebensmotto?
«Vergesset nicht, Freunde, wir reisen gemeinsam. Es ist unsre gemeinsame Welt» von Rose Ausländer.

Welche Veränderung möchtet ihr mit eurer Idee in der Gesellschaft bewirken?
Dass Menschen sich füreinander interessieren und miteinander in Kontakt kommen, die völlig unterschiedliche Leben führen – zum Beispiel Menschen, die privilegiert sind, mit Menschen, deren Alltag prekär ist. Und: Dass Menschen ihr direktes Wohnumfeld bewusst wahrnehmen und die Chancen erkennen, die ein gutes, nachbarschaftliches Miteinander bietet.

Was ist das Besondere an eurer Idee?
Ein spassiger Abend, aus dem mehr werden kann.

Angenommen, ihr könntet auf einen Knopf drücken: Was würdet ihr ab sofort umsetzen, um den Gemeinsinn zu stärken?
Persönliche Begegnungen und Beziehungen ermöglichen und stärken zwischen Menschen, die unterschiedliche Leben führen.

Was hält die Gesellschaft im Innersten zusammen?
Ehrliche, persönliche Beziehungen und Solidarität.

Was macht für euch einen Ort zu einem guten Ort für Gemeinschaft?
Es Bänkli.
Ganz verschiedene Menschen.
Niemand, der mich vertreibt.
Dass man etwas machen, gestalten darf.
Offene, freundliche Gastgebende.
Kein Konsumzwang.

Welche Idee oder Erfahrung hat eure Sicht auf Gemeinschaft nachhaltig verändert?
Gemeinschaftliches Wohnen und Leben.

Welcher Gedanke gibt euch Hoffnung in herausfordernden gesellschaftlichen Zeiten?
Verbundenheit.

Welche Person aus dem echten Leben ist für euch ein Vorbild – und warum?
Louise Schneider, die sich bis in hohe Alter konsequent für den Frieden engagiert.

Wo seht ihr euch und eure Idee in 10 Jahren?
In 10 Jahren versteht sich Holligen selbstbewusst als Stadtteil, der die Vielfalt feiert und die Herausforderung der «Neuen Schweiz» erfolgreich angeht. Unterschiedliche Kulturen, Religionen und Lebenswürfe leben miteinander, reiben sich, aber bleiben in Kontakt.

Was ist für euch «Glück»?
Eine Katze auf dem Schoss, ein Lagerfeuer und so viel Kaffee wie ich will.